Liebe Freunde des Blitzschachs,
auch im Herbst gibt es ab und zu ein Gewitter und so kamen am 8. Nov. 17 Schachbegeisterte im Klubheim zusammen, um im 5m+3s Modus gegeneinander in 9 Runden anzutreten. Das Startgeld betrug 2€ und wurde als Preisgeld im Verhältnis 4:3:2:1 ausgezahlt. Nächstesmal werden wir aus der Vereinskasse das Salär aufbessern. Leider haben unsere SKT Mitglieder einen Geldabfluss nicht verhindern können. Gratulation an unsere Schachdame Polina, sie war das beste SKT Mitglied. Die ersten 3 Plätze gingen an unsere Gäste: Erster Platz Sf Patrick (Neu- / Altenstadt (in Bildmitte)), Zweiter: Sf Arthur (Kreuzberg (im Bild rechts)), Dritter: Sf Momme (Kreuzberg (im Bild links)). Tusch und Applaus für die starke Leistung.
Anm. Red.: In gewohnter Manier visualisiert der verantwortliche Spielleiter (im Bild ganz rechts) die Turnierergebnisse auch graphisch (Maple) (Klick auf Bild für Galleriemodus), leider ist mangels Integration von Richtungszeichen in der Beziehungsabbildung zwar der Ergebnisstand sichtbar, nicht aber der Turnierverlauf, also muß noch eine Kreuztabelle mit entsprechenden Erläuterungen her:
Unterhalb der Diagonalen sind fast nur Nullen, oberhalb fast nur Einsen. Das ist klar, weil die Teilnehmer anhand ihres Turnierergebnisses geordnet wurden. Im oberen linken Quadrat und im unteren rechten Quadrat wurde fast vollständig gegeneinander gespielt. Auch klar, das ist Swiss. Es paart gleichstarke Spieler. Es ist aber auch ein Zeichen, dass die starke und die schwache Gruppe sich frühzeitig getrennt haben. Im Mittelteil geht es diffus zu und es stellt die Frage: lohnt sich ein „Schweizer Gambit“ (gewollt oder ungewollt)? Hier hat es sich nicht gelohnt, die Sieger haben mit Volldampf losgelegt. Vielleicht stimmt ihr meiner Erklärung zu: Ein anfänglicher Verlust führt zwar anfangs zu schwächeren Gegnern, befindet sich unser Gambitfreund aber in einer Gruppe punktgleicher Wettbewerber, kann er wegen niedrigerer Zweitwertung nicht vorbeiziehen. Das nennen wir hier und jetzt „Schweizer Gegengambit“. Im Mittelfeld ist der Abstand zur Diagonalen gross. Eine Orientierungslosigkeit? Durch Anordnung der Spieler den Abstand zu minimieren, ist ein ungelöstes NP-vollsttändiges Problem. Da kann auch Swiss nicht helfen, zumal am Anfang der Turnierausgang unbekannt ist.
Das ist alles sehr unpersönlich, sehen wir uns deshalb die Turnierschicksale an. Sf Thomas ist es endlich gelungen, sein Schachverständnis aufs Brett zu bringen und wird mit einem riesigen Sprung von +260 belohnt. Das Gleiche hätte ich Sfin Polina gewünscht, aber die Turnierleistung hängt nicht nur von der Punktzahl, sondern auch vom Gegnerdurchschnitt ab. Sf Pieter zeigt auch eine grosse Turnierverbesserung, aber ich halte seine DWZ von 873 für unterbewertend. Sf Bau muss sich nach langer Schachabstinenz wieder warm spielen. Erfreulich ist die Entwicklung von Sf Marcus, wir müssen ihn für die BMM gewinnen. Wir hatten zwei Teilnehmer ohne Wertung, ich habe 1 Iteration durchgeführt und ihnen eine Wertung zugeteilt. Sf Spielfrei ist ein lästiger Störenfried. Seine Ergebnisse werden ignoriert. Zu guter Letzt zwei Danksagungen. Zuerst an die Eltern unserer Teilnehmer. Sie haben Vornamen gewählt, die sich nicht wiederholen. Ich konnte also die Nachnamen weglassen. Und dann an Sf Patrick für sein Remis in Rd4, weil die Inverse der Gaussverteilung in 100% (und 0%) nicht definiert ist. Ich hätte ihn dann gegen sich selbst Remis spielen lassen. Die WO schreibt in so einem Fall vor, 677 zum Gegnerdurchschnitt zu addieren. Eine kühne Tat. Aber wenn die FIDE Elo Punkte aus ihrem Füllhorn verteilt (wie geschehen), kann der BSV das auch.
Joachim Schröder (als Spielleiter)
Anm. Red. : der Veröffentlicher (nicht Autor) dieser Zeilen distanziert sich von der Unterstellung Schachverständnis zu besitzen