Statische und Dynamische Stellungsbewertung für Trainer und Spieler – Band 2 – Buchvorvorstellung von und mit FM Lazlo Mihok beim SKT

am Dienstagabend, (voraussichtlich ab 20 Uhr), den 03.12.2024 wird FM Lazlo Mihok sein neues Buch „Statische und Dynamische Stellungsbewertung für Trainer und Spieler, Band 2“, erschienen bei JugendSchachVerlag, Hardcover, Deutsch, 332 Seiten, 2024, ISBN: 978-3-944710-50-1, persönlich vorstellen. Band 1 stellte er bereits am 29.09.2023 persönlich beim SKT vor. Wir freuen uns auf einen lehrreichen und unterhaltsamen Vortragsabend und eine schachlich gesellige Runde mit zahlreichen Gästen, von direkter Erwerbsmöglichkeit signierter oder gar gewidmeter Exemplare ist auszugehen. Hinsichtlich seiner Verbindung zum SKT, dem Inhalt des Buches und seinem Entstehungsmotiv lassen wir den exzellenten Kenner in Zitation des Buchvorwortes selbst sprechen – eingeleitet von einer kurzen Erläuterung unseres Ehrenvorsitzenden Hans-Peter Ketterling.

 

Dies ist der zweite Band meines Schachbuches „Statische und dynamische Stellungsbewertung für Trainer und Spieler“, das 2022 im JugendSchachVerlag aus Dresden erschienen ist.Der Inhalt beider Bände überschneidet sich, da wir in diesem Band noch etwas tiefer gehen.Im ersten Band werden die Grundlagen und die Grundelemente erklärt, wie z.B. die Einschränkung der Beweglichkeit gegnerischer Figuren, die Arten der Übermacht, dynamisches Schach, insbesondere die Bauerndynamik und wie es auch das Vorwort in Band 1 gut umreißt „Im gemischten Material des Buches findet man nicht nur nützliche schachbezogene Gesichtspunkte des Positionsspiel und der Strategie, der Balance von Material, Zeit und Raum, des Angriffs und der Verteidigung, sondern auch aus den Stärken und Schwächeneiner Stellung einen Plan für den Angriff, die Verteidigung, oder Gegenangriff abzuleiten, gegebenenfalls auch die Transformationen in einem vorteilhafteren Stellungstyp anzustreben.“

H.-P. Ketterling

In diesem Band 2 ist das Ziel, einem großen Spielerkreis von Anfängern, über Klubspieler bis zur Meisterstärke den Nutzen und die praktische Anwendung der Stellungsbewertung zugänglich zu machen. Dieses Thema ist nach meiner etwa 30-jährigen Erfahrung als Trainer ein äußerst wichtiger Bestandteil der Spielervorbereitung und der Trainerarbeit. Deshalb habe ich konkrete Methoden in drei Stufen, ein detailliertes, systematisches und in mehrere Spielstärken unterteiltes System ausgearbeitet. Die Mehrheit der Trainer bringt Anfängern und fortgeschritteneren Anfängern überwiegendMattkombinationen, taktische Motive und Angriffe auf den König bei und lässt sie diese üben.

Dies führt kurzfristig meist zu gewissen Erfolgen, kann aber langfristig auch mehrere negative Auswirkungen haben. Was ich leider auch schon mehrfach erlebt habe, ist, dass diese Unterrichtsmethode bei besonders talentierten Kindern eine Abneigung und einen  Widerstand gegen die Ausbildung im positionellen Schach hervorruft, wenn der Trainer diese später beginnt. Viele erzielen schon als „Naturtalent“ beachtliche Erfolge, erreichen sogar Meisterkandidatenniveau, sind aber mitden strategischen Grundlagen kaum vertraut.

Ich möchte an dieser Stelle eine Geschichte erzählen, die mir der leider verstorbene Internationale Meister Stefan Gross aus Pilsen vor Jahren erzählt hat. Er hatte bereits schon seinen IM Titel erreicht, als er gegen einen namhaften Großmeister aus seinem eigenen Land spielte. Er besiegte ihn sogar und nach dem Match forderte ihn der Großmeister heraus und riet ihm, dass es neben seinem Talent gut wäre, „auch Schach spielen zu lernen“. Ein ähnliches Problem stellt sich für Trainer auch, wann und welche Eröffnung sie unterrichten sollen, aber das gehört hier nicht zum Thema. Ich kenne sehr viele meisterstarke Schachspieler, die taktisch sehr gut waren, aber ins posi  tionelle Schach nicht tiefer eindringen wollten und von denen viele das Wettkampfschach aufgegeben haben. Viele Trainer, ich selbst eingeschlossen, stehen täglich vor dem Problem, wann und wie man Anfängern bestimmte Elemente des Positionsschachs und der Stellungsbewertung beibringt. Diesen grundlegenden Mangel möchte ich versuchen abzubauen, deshalb habe ich diese Bücher  geschrieben.

Ich möchte ein ganz großes, herzliches Dankeschön aussprechen! Meinem guten Freund Hans-Peter Ketterling, dem ehemaligen Vorsitzenden des Berliner SK Tempelhof, für die fachlich fundierte und ästhetisch anspruchsvolle Korrektur der deutschen Übersetzung des ersten Bandes, in dieser Eigenschaft quasi als Co-Autor. Meinem liebsten Schüler FM Julius Ohler und seiner Mutter Tina, die viele Seiten auf Deutsch korrigiert und die Aufgaben getestet haben. Meinem Sohn Oliver, dem Großmeister, der die fachliche Kontrolle durchgeführt und die Übungen getestet hat, und natürlich meiner engeren Familie für ihre große Geduld und liebe volle Unterstützung.
Schließlich, aber nicht zuletzt dem JugendSchachVerlag, seinem Leiter und seinen Mitarbei tern, die stets sehr kompetent und hilfsbereit waren. Ich bedanke mich bei allen, die zu diesem Buch beigetragen haben!

Anm. Red.: Jeder Schachspieler erfährt zum Ende seiner Partie, oder auch früher, wie gut oder schlecht die eigenen Ideen zur Partiegestaltung gewesen sind, sich diesen Termin entgehen zu lassen wäre sicher eine eher schlechte.